Der Gründungsmythos Koreas

Vor ein paar tausend Jahren, als Hwanung, ein Sohn des Himmels, das Volk regierte, lebten ein Bär und ein Tiger, die gern Menschen werden wollten. Darum flehten sie Hwanung an, ihnen ihren Wunsch zu erfüllen.

Hwanung war gerührt von ihrer Bitte und versprach, sie in Menschen zu verwandeln, wenn sie 100 Tage in einer Höhle auf der Insel Jejudo von nichts als Knoblauch und Beifuss leben könnten. Den Tiger verliess bald die Geduld in der dunklen Höhle, wo er nicht jagen konnte, und er gab bald auf. Die Bärin aber bestand die Prüfung und wurde in eine hübsche Frau verwandelt.

Nachdem sie nun eine Frau war, bat sie Hwanang, ihr einen Ehemann zu suchen. Sie gefiel ihm jedoch selbst und er heiratete sie. Das Paar bekam einen Sohn, Tangun, der im Jahr 2333 v. Chr. als König Tangon im heutigen Pjongjang das Reich Gojoseon (Alt-Joseon), den ersten Staat auf der koreanischen Halbinsel, gründete.

Noch heute wird in Korea der 3. Oktober, an dem Tangun sein Reich gründete, als Tag der Staatsgründung gefeiert.

Die Anfänge des Taekwondo

Die Wurzeln der heute unter dem Namen Taekwondo bekannten koreanischen Kampfsportart lassen sich bis in sehr frühe Zeitalter zurückverfolgen. Die Ureinwohner Koreas entwickelten aus Gründen der Selbsterhaltung, zum Beispiel zur besseren Verteidigung gegen Feinde und zum Schutz vor Angriffen wilder Tieren, ein Kampfsystem. Dieses System mußte helfen Gewandtheit und Kräfte zu entwickeln, Nahrung zu erjagen und sich gegen Angreifer zu wehren. Dieses wurde im Laufe von nahezu zwei Jahrtausenden durch Erfahrungswerte optimiert und perfektioniert.

Die erste noch relativ primitive Art der waffenlosen Selbstverteidigung war das Subak, welches man einen 1800jährigen Ursprung zuspricht. Das Subak wurde zu einer weitverbreiteten Kriegskunst und wurde ein wesentlicher Teil von religiösen Riten. Subak wurde zum einen unter dem Aspekt der gesunderhaltenden Gymnastik betrieben, aber auch als militärisch geprägte Kampfkunst. Subak bestand zunächst vornehmlich aus Handtechniken.

Eine spätere Form der waffenlosen Verteidigung entwickelte sich Jahrhunderte später und trug den Namen Taekyon (dieser Name wird in der Literatur häufig als eine alter Name für Taekwondo bezeichnet). In diesem System dominierte im Gegensatz zum Subak die verstärkte Ausführung von Beintechniken. Nach und nach verschmolzen die beiden Kampfsysteme miteinander und waren dann unter dem gemeinsamen Namen Taekyon bekannt.

Eine weitere Form der waffenlosen Verteidigung war Kwonbop, das zahlreiche Schläge und Blöcke vereinigte. Die Begriffe Subak und Kwonbop waren lange Zeit miteinander identisch; doch sie umfassen nicht das ganze Arsenal der alten Kampfkunst. In einigen Quellen werden Zweikampfarten ohne Waffe Kwonnjok, Rjon und Thägjok genannt. Man kann aber davon ausgehen, dass alle Formen bis zum 7. Jahrhundert u.Z. einander recht nahe standen und ein einheitliches Ganzes bildeten.

Die Herrscher Suktschong und Indshon förderten in jeder Weise die Nahkampfübungen in der Armee. Unter dem Herrscher Sunhje wurden regelmäßig Turniere abgehalten, bei denen die Heerführer ihr Können im Kampf ohne Waffe demonstrieren mussten. Von den Ergebnissen hing oft die weitere Beamtenkarriere ab. Es ist auch nicht so kurios für eine Zivielregierung, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Bedenkt man, dass der Erfolg im Zweikampf nur die logische Folge eines langjährigen Prozesses geistiger und körperlicher Selbstvervollkommnung war, dann ist die scheinbare staatliche Willkür vollauf berechtigt.

Ein gewisses Nachlassen des Interesses an den Kampfkünsten zeigte sich in der aristokratischen Gesellschaft in der Regierungsepoche des elften Herrschers der Dynastie, Mundshong. Doch im Volke war das Kwonbop nach wie vor sehr beliebt. Man kann die Koryo-Periode durchaus als goldenes Jahrhundert der Kampfkünste bezeichnen.

Große Neuerungen ergaben sich in den Kampfkünsten Koreas durch die Kriege mit den Kitanen im 10. und 12. Jahrhundert. Die nördlichen Nomaden führten den Nahkampf mit Gürteln (Ssilnyom) ein. Ein abgewandeltes Ssilnyom führte die Herrscher aus den Hause Tschhö ein: das Ssirym. Ssirym erinnert an das japanische Sumo oder das chinesische Juedi. Bei dieser Varriante des östlichen Nahkampfes mit Gürteln sind Arm- und Beinschläge untersagt. Zugelassen sind nur Würfe mit Hilfe des Körpers, der Hüften, der Arme und Beine, aber ohne schmerzhafte Einwirkungen.

Parallel dazu entwickelten sich im Nordwesten der koreanischen Halbinsel eine sehr eigenartige Kampfform, die an das chinesische „Hörnersto&szligen“ erinnert. Hauptwaffe war dabei der Kopf, mit dem man Schläge gegen Kopf, Brust und Bauch des Gegners ausführen musste. Diese Technik erhielt die Bezeichnung Paktschigi. Als Hilfselement wurde oft ein langer Zopf getragen, in den manchmal am Ende ein Stück Blei eingflochten war. Bei kräftigen ruckartigen Bewegungen des Kopfes konnte der Zopf die Rolle einer Peitsche spielen.

Koguryo-, Paekje-,Silla-Dynastie

Wenige Jahrzehnte vor Christus wurde das alte Korea in die drei Königreiche Koguryo (37v.u.Z. bis 668 u.Z.), Päktische (18 v.u.Z. bis 663 u.Z.) und Silla (57 v.u.Z. bis 935 u.Z.) gespalten. Kwonbop wurde in den drei Reichen als Basis der Kriegskünste beibehalten und weiterentwickelt.

In der Regierungszeit des Fürsten Indshong existieren bereits Lehrbücher für Kwonbop, und unter dem Fürsten Tschhunghje wurden in der Hauptstadt jährlich Turniere in den Kampfkünsten mit obligatorischen Nahkampfmeistern durchgeführt.

Die Kampfformen auf der koreanischen Halbinsel – besondersauf dem Territorium von Kogurjo-unterlagen zweifellos dem Einfluß der chinesischen Meister aus der Han-Epoche:

· 2. Jahrhundert u.Z.: die siegreichen Armeen des Kaisers Wudi überschritten die Grenzen Kogurjos und brachten die Kunst des Shubaku mit

· 4. Jahrhundert u.Z: der Buddhismus, der von China aus in die benachbarten Staaten vordrang drückte auch den koreanischen Kampfkünsten seinen Stempel auf.

Einen bedeutsamen Beitrag für die Entwicklung der klassischen koreanischen Kampfsysteme mit und ohne Waffen leisteten die Bewohner des südöstlichen Staates Silla, wo sich seit dem 7. Jahrhundert unter dem Fürsten Sondok das einzigartige religiös-kämpferische Institut der Hwarang entwickelte. Es sollte zu einer Stütze der Staatsmacht werden. Das Wort „Hwarang“ bedeutet „Jugendblüten“. Die Erziehung der Hwarang begann bereits im Knabenalter auf kriegerisch-klerikaler Grundlage. Die jungen Leute durchliefen einen vollständigen Kurs der „chinesischen Wissenschaften“, der Philosophie, Literatur, Rhetorik, Musik und viele mehr. Parallel dazu eigneten sie sich die Kunst des Fechtens, des Bogenschießens, des Kunstreitens und des Nahkampfes an. Im Laufe der Zeit erhielt der ganze Komlex der „Wissenschaften“ in Verbindung mit den vorgeschriebenen Regeln der Etikette und der Moralvorschriften die Bezeichnung Hwarangdo (Weg der Hwarang). Am Ende des 7. Jahrhunderts wurden die Elemente der Lehre und Anwendung der im Staatsdienst stehenden Hwarang von den Weisen des Hofes eingehend analysiert und zu einem einheitlichen Ganzen zusammengefügt. Die ethische Grundlage des Hwarangdo bildeten die fünf Tugenden: 

· Treue gegenüber der Regierung und dem Herrscher 

· Ehrerbietung gegenüber dem Vater 

· Wahrheitsliebe 

· Tapferkeit und 

· Gerechtigkeit. 

Im Jahre 668 u.Z. gelang es dem Herrscher von Silla Thädshong-Murjol unter Ausnutzung der Kriegsmacht der Hwarang, die zu jener Zeit alle Kommandoposten in der Armee innehatten, unter der Mithilfe Chinas, die Nachbarstaaten Päktsche und Kogurjo zu unterwerfen. Er blieb jedoch nach wie vor von China abhängig.

Kwonbop verwandelte sich in der Hwarangdo-Lehre in einen verzweigten Komplex von Verfahren, die verschiedenartige Arm- und Beinschläge, Beinwegschlagen, Beinstellen, Ausweichen durch Drehung, Sprünge und Rollbewegungen umfaßten. Vom rein technischen Standpunkt aus war es eine Synthese der nationalen Nahkampfformen mit der shaolinschen Kampfkunst. Beim Hwarangdo wurden die Prinzipien der „harten“ Schulen mit ihrer Betonung der Kraftübungen und der „sanften“ Schulen mit ihrer Betonung der Konzentration auf die „innere Kraft“, der Akkumulation der Lebensenergie (Ki) kombiniert.  Um die Kontrolle über das im Organismus zirkulierende Ki zu gewinnen, wurden verschiedene Atmungsformen erlernt. Mit ihrer Hilfe lernten die Hwarang, den Ki-Strom in den einen oder anderen Körperteil zu lenken, wodurch seine Widerstandskraft gegenüber äußeren Einwirkungen oder seine „eindringende“ Fähigkeit verstärkt wurde. Dadurch, daß der Hwarang es lernte, die Funktionen seiner inneren Organe und auch seinen Blutkreislauf zu kontollieren, erwarb er eine relative Unempfindlichkeit gegenüber Schmerzempfindungen und die Fähigkeit, durch Autosuggestion ernste Krankheiten zu heilen. Die Hwarang wurden außerdem in den Grundlagen der Akupunktur und der Akupressur, der Orthopädie und Pharmazie ausgebildet. Die Ausbildung der Hwarang war auf die Mobilisierung aller psychischen und intellektuellen Reserven gerichtet, um in jeder beliebigen Lebenssituation eine optimale Konzentration und Selbstkontrolle zu erreichen.

12. bis 14. Jahrhundert

Im 12. Jahrhundert führten die feudalen Zwistigkeiten und die Bauernaufstände zur Popularisierung vieler früher streng geheimgehaltener Kampfschulen. Die Leiter der größten buddhistischen Klöster nahmen aktiv an den inneren Fehden teil, wobei sie ihre einzigartigen Kenntnisse auf dem Gebiet der Sorim-kwon in breitem Umfang anwandten. So brach beispielsweise im Jahre 1135 in Sogjong unter Leitung des Mönches Mjotschhong -eines hervorragenden Meisters- eine Meuterei aus.

Während die Hauptgrundlage für die kämpferische Ausbildung der Mönche die shaolinsche Kampfkunst war, wandten sich die Heerführer der Armee und die Führer der Bauerntruppen vor allem den vereinfachten Formen des Nahkampfes zu, die unter der gemeinsamen Bezeichnung Thägjon zusammengefaßt wurden. Zunächst mußte der Kämpfer 18 Basisverfahren beherrschen, welche von den klassischen 18 Verfahren des Quanshu herrührten. Später wurde ihre Anzahl auf 36 erhöht. Als dann in den letzten Jahrzehnten des 12. Jahrhunderts die Meutereien, die Palastrevolten und inneren Zwistigkeiten rasch zunahmen, blieb den Kriegern zuwenig Zeit für eine lange Ausbildung. Die fehlenden Kenntnisse und den Mangel an Training versuchten sie durch kämpferischen Einsatz auszugleichen. Die Krieger mußten über Kraft und Ausdauer verfügen. Der geistige Akzent des Kwonbop wurde dabei vernachlässigt. 

Doch in der gleichen Periode enstand noch eine andere Richtung, der jeder Praktizismus fremd war. Der Ursprung lag im daoistischen Joga und in den Tantras. Einsiedler, die in den weltlichen Wirren und Revolten in den Bergen Zuflucht gesucht hatten, entwickelten ein kompliziertes System körperlicher und geistiger Selbstvervollkommnung. Es wies eine gewisse Verwandtschaftmit der geheimen Tradition des Shungendo der japanischen Einsiedlermönche Yambushi auf.

Dieses System erhielt die Bezeichnung Tscharjok („Entlehnung der Kräfte“). Ihm lag die bekannte daoistisch-buddhistische Konzeption der Einheit von Mensch und Natur zugrunde. Der Mensch nutzt im Einklang mit der Natur diese als unerschöpfliches Energiereservoir. Um das Tscharjok beherrschen zu lernen, begab sich der Asket in die Berge und übte dort viele Jahre lang mit beharrlichem Eifer. Er mußte sich völlig von seinem früheren Leben lossagen, d.h. alle weltlichen Vergnügungen und Versuchungen vergessen und sich dem Rhythmus der Natur unterwerfen. Das Ziel der Einsiedler bestand darin, die Fähigkeiten zu erwerben, die Lebensprozesse des Organismus mit Hilfe des Bioenergiestromes (Ki)zu steuern. Hat er es einmal geschafft, dann konnten seine äußeren Ausdrucksweisen ganz unerwartete Formen annehmen: von den Fakirtricks mit dem Verschlucken von Schlangen und dem Heben phantastischer Gewichte bis zur Demonstration verfeinerter Verfahren der Kampfkunst Jusul (ju=sanft, sul=Kunst). Beim Jusul wurden wirksame Verfahren des Thägjon mit dem Jogatraining kombiniert.

Die koreanischen Meister schufen eine orginelle Variante der „inneren“ oder „sanften“ Schulen des Kampfes, bei der die Handlungen des Gegeners als wirksames Mittel zur Verteidigung gegen ihn dienen mußten. Das Jusul umfaßte genau wie in den entsprechenden chinesischen, japanischen und vietnamesischen Kampftechniken drei Hauptabschnitte:

1. Würfe (Pädshigi)

2. schmerzhaftes Zwingen und Umarmungen (Kudshigi)und

3. Schläge gegen empfindliche Punkte (Kypsotschiregi).

Nach der Errichtung der Li-Dynastie geriet mit der zunehmenden allgemeinen Entwertung der Kampfkünste auch die Kunst des Jusul in Verfall.

Alte Dynastien

In der Yi-Dynastie oder auch Joseon-Dynastie (1393-1910) gewann Taekyon als kultureller Sport für die breite Öffentlichkeit wieder mehr an Bedeutung. Eine weitgehenden Ablösung der damals vorherrschenden buddhistischen Staatsreligion durch den Konfuzianismus führte zu einer Aufwertung dieser kulturellen Inhalte, so daß Taekyon (Subak) als Kriegskunst an Ansehen verlor und teilweise sogar in Verruf geriet. So erlangte Subak während der Yi-Dynastie eine weite Verbreitung außerhalb des Militärs, wogegen es während der Koryo-Dynastie vornehmlich dem Militär zugänglich war.

Mit der Besetzung Koreas durch die Japaner im Jahre 1904/05 und eine Annexion Koreas im Jahre 1910 erfolgte das Verbot der Ausführung jeglicher Kampf- oder Kriegskünste. Die Besetzung durch die Japaner bedeutete auch das Ende der Yi-Dynastie. Das Taekyon wurde dennoch an entlegenen Orten heimlich weiter praktiziert und somit über die Zeit der Besetzung aufrechterhalten. Ebenso ist so der Einfluß verschiedener ausländischer Kampfkünste sehr groß, insbesondere wurden viele Elemente und Techniken des japanischen Karate übernommen. Diese Einflüße setzten sich auch später fort.

Die Zeit nach dem 2. Weltkrieg

Nach dem Abzug der japanischen Besatzer (15.8.1945) kehrten viele zuvor nach Japan und China ausgewanderten Koreaner wieder zurück in ihr Heimatland. Da die Ausübung der Kampfkünste in diesen Regionen nicht eingeschränkt war, waren diese mehr oder weniger stark von diversen anderen Kampfstilen beeinflußt worden. Dies hatte zur Folge, daß viele verschiedene Kampfstile sich parallel zueinander entwickelten und diese nun vollständig nach Korea „importiert“ wurden.

Kurz darauf gab es Bestrebungen die Vielzahl dieser Kampfstile zu vereinigen und einem gemeinsamen Namen zuzuordnen. Man einigte sich auf die bis dahin weitverbreitete Stilrichtung Jidokwan und benannte es 1955, auf Vorschlag von General Choi-hong-hi, auf Taekwon-Do um. In dieser Bezeichnung soll mit Tae ein Bezug zur Fußgeschicklichkeit und mit Kwon auch zur Handgeschicklichkeit aufgezeichnet werden. Erst am 5. August 1965 wurde Taekwondo, durch eine handgeschriebene Kaligrafie von Präsident Park Chung-Hee, zur nationalen Kampfsportart Koreas. 1996 wurde Taekwondo unter die 12 Symbole aufgenommen, die die nationale kulturelle Identität des Landes bestimmen.

Am 25. Februar 1962 wurde die im Jahr zuvor gebildete Taekwondo Vereinigung an die Korea-Amateur-Sports-Association angegliedert. Im Oktober 1963 wurden auf dem 44ten nationalen Athleten Treffen erstmals ein Wettkampfreglement in Angriff genommen. 10 Jahre später, im Mai 1973, fanden die ersten Weltmeisterschaften in Seoul unter der Beteiligung von 19 Ländern statt. Die Vertreter dieser Länder gründeten die World Taekwondo Federation (WTF).

Taekwondo in der Gegenwart

Taekwondo erfreut sich auf der ganen Welt immer größer werdender Beliebtheit. Der WTF (World Taekwondo Federation) gehören zur Zeit weltweit ca. 30 Millionen Menschen aus 144 Länder an. Im Jahr 1980 wurde Taekwondo durch das Internationale Olympische Comitee (IOC) als Sportart anerkannt und 1988 bei den olympischen Spielen in Seoul und 1992 in Barcelona als Demonstrationssportart zugelassen.

Nach einem Beschluss auf der 103ten Sitzung des IOC in Paris am 4.September1994 war Taekwondo offizielle olympische Disziplin bei den Spielen 2000 in Sydney. Hier nahmen auch drei deutsche Starter erfolgreich teil! Für die Olympischen Spiele 2004 in Athen konnte sich leider kein Starter aus Deutschland qualifizieren! Schade!

Neben dem auf Wettkämpfe orientierten Taekwondo hat gerade der Breitensportbereich eine große Zahl an Freunden. Die große Bandbreite des Trainings und die Möglichkeit nahezu in jedem Alter in das Training einzusteigen führt zu einer ständig wachsenden Zahl von Taekwondokas.

Die ideologische Entwicklung im geschichtlichen Verlauf Koreas

Aus der zuvor behandelten Option über die geschichtliche Entwicklung des Taekwondo lässt sich ableiten, dass eine frühere Form des Taekwondo (Subak) zwecks besserer Verteidigung bei Feindesangriffen entstanden ist. Dem Subak, bzw. Taekyon mass man zunächst überwiegend physische Bedeutung bei. Eine Stärkung von körperlicher Fitness, Kraft und Ausdauer waren die entscheidenen Ziele dieser Kampfkunst.

Mit der Entstehung der drei Königreiche folgte die Errichtung der militärischen Organisation Hwarang-Do. Im Hwarang-Do legte man einen weiteren Schwerpunkt auf die ideologischen Aspekte der Kriegskunst. Gehorsamkeit und Respekt gegenüber den Eltern, Mut, Treue, Loyalität gegenüber der Nation, Meiden unnötiger Gewalt und Ehrgefühl gehörten nunmehr zur Ideologie der Kampfkunst. Dem Subak wurden erzieherische Werte beigemessen, die man der Jugend nahebrachte.

Im Verlauf der geschichtlichen Entwicklung wurden weitere, ideologisch gesehen, positive Elemente der Kampfkunst zugefügt. Aus der urprünglich primitiven und physisch orientierten Kriegskunst Subak hat sich somit über nahezu zwei Jahrtausende das heutige philosophisch und körperlich anspruchsvolle Taekwondo entwickelt. Taekwondo ist der physische Ausdruck des Überlebenswillens und darüber hinaus eine Tätigkeit, mit deren Hilfe die geistigen Ziele eines Menschen erfüllt werden können.